360 feedback
360°-Feedback

Das 360°-Feedback ist ein eine spezielle Form des Management Audit. Es ist ein Verfahren aus dem Grenzbereich von Eignungsdiagnostik und Organisationsentwicklung zur Beurteilung der persönlichen und professionellen Kompetenz eines Managers durch sein organisationales Umfeld.

Die traditionelle Beurteilung von Mitarbeitern und Führungskräften erfolgt in den meisten Unternehmen im Top-Down-Verfahren. Das heißt, eine oder mehrere Führungskräfte beurteilen eine Person in unterstellter Funktion. Wertvolle Erkenntnisse zur Führungsleistung des Beurteilten bleiben in reinen Top-Down-Beurteilungen jedoch ungenutzt. Dabei wäre es gerade die Führungsleistung, der zentrale Bedeutung für den Erfolg beigemessen werden sollte, je höher eine Person in der Hierarchie des Unternehmens aufsteigt. Die operativen Kompetenzen tragen in gleichem Maß immer weniger zum Erfolg einer Person bei.

Eine besondere Relevanz besitzen 360°-Analysen für das Führungs- und Kooperationssystem als Ganzes – und zwar über den Aspekt „Mitarbeiter-Motivation“: Fehlende Motivation von Mitarbeitern ist den meisten Fällen auf Managementfehler zurückzuführen. Frustrierte Mitarbeiter kündigen (oft nur innerlich) nicht dem Unternehmen, sondern dem Vorgesetzten.

Arbeitnehmer geben u.a. an:

  • dass sie nicht wissen, was von ihnen erwartet wird
  • dass ihre Vorgesetzten sich nicht für sie als Menschen interessieren
  • dass sie eine Position ausfüllen, die ihnen nicht liegt und
  • dass ihre Meinungen und Ansichten kaum Gewicht haben.

Mögliche Ursache von Managementfehlern:

  • weil Führungskräfte sich ihrer Defizite nicht bewusst sind
  • weil kein Konsens darüber besteht, was wirklich wichtig ist
  • weil Vorgesetzte, Kollegen und Mitarbeiter kein präzises Feedback geben können
  • weil nicht bekannt ist, wie an Defiziten gezielt gearbeitet werden kann
  • weil keine zuverlässige Kontrolle stattfindet, ob erkannte Defizite dauerhaft abgestellt wurden